Über Opa

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Eigentlich ist mein Opa Gottfried, geboren 1929, ein Musiker. Soweit ich mich an meine Kindheit zurückerinnere, sah ich ihn nie anders als hinter seiner digitalen Orgel oder seinem Flügel. Sein Haarkranz, der mich als Kind immer an die Frisur des Franziskanermönches erinnerte, der als Salzstreuer bei Opa und Oma stand, wippte dabei auf und ab. Ganz früher hatte er sogar noch eine Pfeife dabei im Mund. Seine Leidenschaft für die Musik ging so weit, dass er Mitbegründer eines Orgelmuseums wurde.

Doch mit dem Alter wurde es mit der Musik immer schwerer. Die Wohnung wurde kleiner, der Flügel musste ausziehen. Seitdem hatte mein Opa eine neue Leidenschaft: Computer.
Die erste „Kiste“, die er 1994 kaufte, sollte dabei noch ein simpler Ersatz für eine Schreibmaschine sein. Im Jahr 2013 legte er sich dann einen Internetanschluss zu (Glasfaserkabel, klar!), einen Zugang bei Ebay und schickt mir regelmäßig Emails. Nur an Twitter traute er sich noch nicht so richtig ran. Das war der Beginn dieses Blogs.

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Im Sommer 2016 ist mein Opa Gottfried verstorben. Ein Jahr zuvor war seine Frau, meine Oma Annemarie, nach über 60 Jahren Ehe bereits von uns gegangen. Auch wenn Opa sich in diesem Jahr alleine bemühte, optimistisch zu bleiben, neue Kontakte zu knüpfen und alte Kontakte zu halten, muss man doch sagen: Er war nicht gerne Witwer. Für das Wochenende nach seinem Tod hatte ich bereits eine Bahnfahrkarte zu ihm gekauft – es wäre sein 87. Geburtstag gewesen.

7 comments

  1. Hallo Charlotte + Opa Gottfried
    na das finde ich ALLES toll!! Ihr verdient beide eine dicke Medallie!!!
    Toll gemacht! Ihr habt meine volle Bewunderung!!
    Gruesse an alle in der Familie
    von
    Angela, Russell und Kater Bagheera
    ps.: wir sind Anfang Juni (9ten) in Daverden … (der Kater aber nicht) 😉 und hoffen wir treffen uns dann xx
    Bis bald xx

  2. hallo charlotte, ich bin richtig gerührt über deinen blog. mein opa wäre wahrscheinlich auch so´n opa gewesen. leider ist er schon 1973 gestorben und da kannten wir alle keine computer. du hast da noch nicht mal gelebt!
    dein opa ist cool und passt inne welt! heg und pfleg ihn schön und grüß ihn unbekannterweise von mir!
    liebe grüße
    kerstin aus bremen

  3. Ganz liebe Grüsse an Deinen Opa. Er war nicht nur Organist, sondern auch Musiklehrer an der Realschule Borgentreich (um 1962/63). Hier habe ich ihn als Schüler kennengelernt und seine offene und einfach liebenswerte Art schätzen gelernt.

  4. Hallo Charlotte, habe durch Zufall die Ausführungen über die Internetaktivitäten deiner Grosseltern gehört. Alles toll. Ich bin vor 2 Tagen ebenfalls 83 Jahre
    geworden und versuche mich im Internet.
    Grüsse an die Grosseltern.
    Günter Quast

  5. Liebe Grüsse an Deinen Opa. Ich habe bei Deinem Opa in den 80er Jahren in Borgentreich das Klavier- und Orgelspiel erlernt. Auch in seinem Kirchenchor war ich damals unterwegs. Obwohl ich weder sonderlich musisch begabt noch übermässig fleissig war, habe ich viel gelernt und habe auch heute noch viel Freude am Klavier- und Orgelspiel. Ich hatte in den letzten Jahren immer wieder mal nach seinem Namen gegoogelt und bin nun auf diese Seite gestossen. Wirklich toll. Ich freue mich das es Ihm und seiner Frau gut geht und wünsche den beiden alles Gute. Elmar Peine

  6. Lieber Herr Haunhorst

    Wir haben uns sehr gefreut, Sie im Internet zu treffen (via Seniorenratgeber der Apotheke).
    Wir waren alle drei Ihre Schülerinnen am Hüffertgymnasium in Warburg in den 60’ern. Der Unterricht war super, bis auf das Vorsingen zwecks Notengebung.
    Heute wohnen wir drei ziemlich weit voneinander entfernt. Darum unternehmen wir einmal pro Jahr ohne Ehemänner, Kinder und Enkel eine Reise zusammen. Im Moment sind wir in Florenz und genießen diese tolle Stadt sehr.
    Herzliche Grüße aus Italien
    Christel, Gisela und Helga Wahrenburg

  7. Hallo, hier sind ja ganz viele Gottfried-Haunhorst-Faneinträge zu finden. Da reihe ich mich doch gerne ein. Ab 1990 mit 15 Jahren Kirchenorgel-Unterricht, ich hab mich immer enorm drauf gefreut. Ab 16 dann mit dem Mopped und Orgelnoten Richtung Borgentreich, Herr Haunhorst kam bei gutem Wetter mit dem Rad inkl. Baskenmütze (die scheint es ja heute noch zu geben). Ein begabter Musiker und ausnahmslos sympatischer Mensch. Leider konnte er mit den extra für ihn aufgenommenen Genesis-Progressive-Rock-Musikkassetten nach eigenem Bekunden nicht ganz viel anfangen – naja, einen Versuch war’s wert. Dafür bin ich immerhin bis heute der Kirchenorgel treu geblieben. Und freue mich regelmäßig, wenn ich beim Spielen der „alten“ Literatur die von Gottfried Haunhorst reingeschriebenen Fingersätze sehe. Wie schön, dass es ihm und seiner Frau noch so gut geht. Die besten Grüße aus Brakel/ Frohnhausen

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